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Kame­run: Fei­er­lich­kei­ten zur 50 Jahr-Feier der Unabhängigkeit

Nach der deut­schen Kolo­ni­al­herr­schaft wurde Kame­run in zwei Teile geteilt: Ost­ka­me­run wurde von Frank­reich ver­wal­tet, West­ka­me­run von Groß­bri­tan­nien. Das fran­ko­phone Kame­run erhielt seine Unab­hän­gig­keit am 1. Januar 1960. Am 1. Okto­ber 1961· wurde West­ka­me­run erst unab­hän­gig und die bei­den Teile Kame­runs wie­der­ver­ei­nigt. Diese Ereig­nisse erklä­ren die Beson­der­heit der Fei­er­lich­kei­ten zum 50. Jubi­läum Kame­runs, die 2010 begon­nen haben und im Okto­ber 2011 mit der Feier der Wie­der­ver­ei­ni­gung enden wer­den. In Kame­run wur­den die Unab­hän­gig­keits­fei­er­lich­kei­ten mit unter­schied­li­chen Akti­vi­tä­ten began­gen, wie Kon­fe­ren­zen, Aus­stel­lun­gen und Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tun­gen, die über die ver­gan­ge­nen 50 Jahre Bilanz zogen.

Den­noch wur­den einige große Fra­gen nicht ernst­haft the­ma­ti­siert, etwa:

– Der Bau einer Gedenk­stätte oder eines Pan­the­ons für die Akteure, die für die Unab­hän­gig­keit Kame­runs gekämpft haben. Denn es wäre wich­tig, den Schleier über den Män­nern und Frauen zu lüf­ten, die mit ihrem Leben dafür bezahlt haben, dass die­ses Land frei wird.

– Die Frage nach der Reform der Lehr­pläne im Schul­fach Geschichte. Den Jugend­li­chen in Kame­run sollte end­lich ein ver­tief­tes Wis­sen über die Geschichte ihres eige­nen Lan­des· ver­mit­telt wer­den, anstatt dass sie –wie heute– euro­päi­sche Geschichte rauf und run­ter zu ler­nen. 
Eine Debatte über diese bei­den Grund­satz­fra­gen würde es Kame­run ermög­li­chen, den kom­men­den 50 Jah­ren mutig entgegenzusehen.

Arn­aud Tet­chou, Gym­na­si­al­leh­rer, Edea (Kamerun)