
Trans*Aktionswoche Rhein-Neckar 2016
Vom 14. bis zum 20. November findet jedes Jahr weltweit die Transgender Awareness Week statt, die traditionell mit dem International Transgender Day of Remembrance am 20. November endet. Während der Transgender Day of Remembrance auf transphobe Gewalt und Diskriminierung aufmerksam macht, zielt die Transgender Awareness Week als Ganzes auf Sichtbarkeit, Aufklärung und Empowerment.
Die Rhein-Neckar-Region ist mit der Trans*Aktionswoche Rhein-Neckar zum zweiten Mal mit dabei. Organisiert wird die Trans*Aktionswoche von der Heidelberger Initiative „Identität und Geschlechtlichkeit“ und schwarzweiss e.V. in Kooperation mit PLUS. Psychologische Lesben– und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V., dem Queerfeministischen Kollektiv Heidelberg, Wandlungsbedarf e.V. und dem DGB. Sie wird von den Städten Heidelberg und Mannheim unterstützt.
Es erwartet euch eine Woche Programm mit Ausstellung, Workshops, Film, Vorträgen und Diskussionen. Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei.
Hier das Programm:
Ausstellung: Trans* in der Arbeitswelt
Termin: 14. – 25. November
Ort: Foyer des Rathauses, E5, Mannheim
Die Fotoausstellung „Trans* in der Arbeitswelt“ portraitiert 12 Personen, die sich als Trans*Frauen, Trans*Männer, Trans*Menschen oder Transgender verstehen, an ihrem Arbeitsplatz. Die Bilder zeigen sie in ganz unterschiedlichen Berufen und Arbeitsumfeldern: in Büros, Produktions– und Dienstleistungsbetrieben, als Lehrende, als LKW-fahrende. Die Bilder laden ein, über die Lebensgeschichten, Diskriminierungs– und Erfolgserfahrungen transgeschlechtlicher Menschen nachzudenken, eigene Vorurteile abzubauen und ein Bewusstsein für die starke Diskriminierung auszubilden, der transgeschlechtliche Menschen gerade in der Arbeitswelt gegenwärtig noch ausgesetzt sind.
Vernissage der Ausstellung
Termin: 14. November, 16.00 Uhr
Ort: Kantine des Rathauses, E5, Mannheim
Weiterer Ausstellungsort:
Termin: 28. November – 12. Dezember
Ort: Gewerkschaftshaus Mannheim, Hans-Böckler-Straße 1, Mannheim
Veranstaltet von der Stadt Mannheim in Kooperation mit dem DGB-Kreisverband Mannheim
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Vortrag & Diskussion: Trans* in Arbeit – Herausforderungen und Best Practices für die Arbeitswelt
Referent_in: Damaris Batram, Projektkoordination „Trans* in Arbeit“, Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Berlin, Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung
Termin: 14. November, 18.30 Uhr
Ort: Gewerkschaftshaus Mannheim, Hans-Böckler-Straße 1, Mannheim
Der Vortrag gibt anhand von aktuellen Studien Einblicke in die Situation und das Diskriminierungspotenzial transgeschlechtlicher Menschen in der Arbeitswelt. Er vermittelt einen Einblick in das EU-geförderte Projekt „Trans* in Arbeit“, dass sich mit der Diskriminierung von transgeschlechtlichen Menschen in der Arbeitswelt befasst, und stellt zentrale Ergebnisse und Best Practices für die Verbesserung der Situation von transgeschlechtlichen Menschen im Bereich Arbeit und Beruf vor. Ein Ausblick auf aktuelle Herausforderungen lädt alle Anwesenden zur Diskussion über die Implementierungsmöglichkeiten von notwendigen Maßnahmen ein.
Veranstaltet von der Stadt Mannheim in Kooperation mit dem DGB-Kreisverband Mannheim
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Vortrag: Trans* — Körper — Normen – Vorstellungen
Leitung: Joke Janssen
Termin: 15. November, 18.00 Uhr
Ort: ZEP3, Zeppelinstraße 3, Heidelberg
In diesem Vortrag/Austausch sollen Normen, Körpervorstellungen und –wünsche thematisiert und im Zusammenhang mit Trans*identitäten betrachtet werden.
Veranstaltet vom Queerfeministischen Kollektiv Heidelberg
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Infoabend: Was tun, wenn Körper und geschlechtliches Empfinden in Widerspruch geraten?
Termin: 16. November, 19.30 Uhr
Ort: Kleiner Saal, Bürgerhaus Neckarstadt-West, Lutherstraße 15, Mannheim
Immer öfter zeigen und äußern Kinder und Jugendliche, dass ihre Geschlechtsidentität in Widerspruch zu ihrem körperlichen Geschlecht steht. Gerade bei Kindern und Jugendlichen besteht viel Sorge und auch Uneinigkeit bezüglich möglicher Diagnosen und medizinischer Maßnahmen. Deshalb ist es gut, dass es Ansprechpartner_innen und Kontaktmöglichkeiten gibt.
An diesem Abend möchte PLUS vier Gruppen aus der Region die Gelegenheit bieten, ihre Angebote für Kinder und Jugendliche vorzustellen: Selbsthilfegruppe für Transmänner Heidelberg, TeenGender Ulm und die Elterninitiative Kim & Alex im vielbunt e.V., Darmstadt. Der bundesweit agierende Verein Trans-Kinder-Netz e.V., bekannt als Trakine, stellt seine Aktivitäten ebenfalls vor. Zusätzlich ist Mari Günther, Autorin des pro familia-Leitfadens „Psychosoziale Beratung von inter* und trans* Personen und ihren Angehörigen“ anwesend und beantwortet Fragen zur Beratung. Die Moderation übernimmt Dipl. Psych. Thomas Heinrich von PLUS e.V. Interessierte und Fachleute aus Beratung, Schule und Jugendarbeit sind herzlich eingeladen.
Veranstaltet von PLUS. Psychologische Lesben– und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V.
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Workshop: Trans* Kinder
Leitung: Lena Staab
Termin: 18. November, 16.00 Uhr
Ort: ZEP, Zeppelinstraße 1, Heidelberg
Wir werden innerhalb des Workshops gemeinsam Kinder-/Bilderbücher, die
sich jenseits des binären Geschlechtersystems bewegen, betrachten, lesen, diskutieren. Der Workshop ist für alle Menschen geöffnet und Kinder sind herzlich willkommen!
Veranstaltet vom Queerfeministischen Kollektiv Heidelberg
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Workshop: Trans*inklusives und körperpositives Sportangebot
Leitung: Leyla Jagiella
Termin: 18. November, 18.30 Uhr
Ort: Dezernat 16, Emil-Maier-Straße 16, Heidelberg
„Einfach mal schwimmen gehen ohne sich Sorgen um Anfeindungen machen zu müssen.“ Dieser Wunsch gab Anstoß zur Gründung einer Schwimmgruppe in Heidelberg, der „Safer Swimming“-Gruppe. Die Grundidee: Menschen, die Diskriminierung erfahren, tun sich zusammen und gehen als Gruppe ins Schwimmbad. Nach dem Motto „gemeinsam sind wir stark“ sollen so Anfeindungen wenn nicht verhindert, so doch zumindest gemeinsam angegangen werden. Leider kamen nicht viele Menschen zu unserem Schwimmangebot und wir fragen uns: warum?
In unserem Workshop soll unser Konzept nochmal ganz neu aufgerollt werden. Moderiert wird unser Brainstorming von Leyla Jagiella. Sie ist Religionswissenschaftlerin und als Transfrau im Queer-Muslim-Movement aktiv. Leyla wird uns durch die folgenden Fragen führen: An wen richtet sich unser Angebot? Welche Besonderheiten/möglichen Hindernisse müssen wir berücksichtigen? Wo/Wann/Wie/Wer bietet das Sportangebot an? Welches Sportangebot wünscht sich die Community (Schwimmen, Yoga, Ballsport, …?) Wie können wir bestmöglich für Sicherheit sorgen?
Der Workshop richtet sich an alle Menschen mit Diskriminierungserfahrung. Wir freuen uns darauf gemeinsam mit euch ein trans*inklusives und körperpositives Sportangebot für Heidelberg zu erarbeiten.
Anmeldung bitte bis zum 17. November unter info@wandlungsbedarf.org
Veranstaltet von Wandlungsbedarf e.V.
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Filmabend & Diskussion: Love and Loathing in Lahore – Queer and Trans* Voices from Pakistan
Moderation: Danijel Cubelic
Termin: 19. November, 19.00 Uhr
Ort: Leitstelle im Dezernat 16, Emil-Maier-Straße 16, Heidelberg
Pakistan ist eines der wenigen Länder der Welt, in denen es ganz offiziell, auch auf bürokratischer Ebene, ein „drittes Geschlecht“ gibt ¬– was eine jahrhundertealte Tradition südasiatischer muslimischer Akzeptanz von Homoerotik und alternativer Geschlechtlichkeit widerspiegelt. Im gleichen Land ist jedoch Homosexualität massiv kriminalisiert und LSBTTIQ-Menschen sind immer wieder massiver sozialer Marginalisierung ausgesetzt. Der Dokumentarfilm Chuppan Chuppai (engl. Hide and Seek, Spieldauer ca. 68 Minuten) bietet uns einen faszinierenden Einblick in die Lebenswelten von vier Menschen, die den aus diesem Kontext erwachsenden Herausforderungen entgegenblicken.
Im Anschluss werden Saadat Munir (Regisseur), Leyla Jagiella (Religionswissenschaftlerin und 2. Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes) und Alia Khannum (pakistanische Trans*Aktivistin) über den Film und Geschlechtsidentitäten sowie sexuelle Orientierungen in einem dynamischen, sich globalisierenden Setting diskutieren.
Der Film wird im Original mit englischen Untertiteln gezeigt. Die Diskussion ist ebenfalls auf englisch.
Veranstaltet von der Heidelberger Initiative „Identität und Geschlechtlichkeit“ und schwarzweiss e.V.
In Anwesenheit des Regisseurs Saadat Munir.